Journal

Meine persönliche und musikalische Reise beginnt inmitten der 90er Jahre in einer Dachgeschosswohnung im Herzen Eimsbüttels.

Als Kind singe ich die Kompositionen meines Vaters, sowie Lieder aus Radio und Fernsehen und sammle erste Bühnenerfahrungen beim Musical „Der König der Löwen“. Über Love Newkirk gelange ich zum Chor des LuKuLuLe e.V. und nehme 2005 vier Songs für „Die Sendung mit der Maus“ auf. Im Februar 2008 belege ich den zweiten Platz eines Talentwettbewerbs beim Black History Month Hamburg. Der Traum einer Musikkarriere und eines Plattenvertrags nähert – und verwirklicht sich nicht.

Um mir eigene Räume zu schaffen, erstelle ich an meinem 13. Geburtstag meinen ersten YouTube-Kanal und veröffentliche Cover meiner Lieblingssongs von Beyoncé, Miley Cyrus und Justin Bieber. Die beigen Gardinen meines Kinderzimmers gehören zur Bühne, auf der ich meinen mittlerweile chaotischen Alltag ausblende. Die Videos erreichen zehntausende Aufrufe. Es hagelt Komplimente. Es erscheint Hass. Selbsthass sprießt. Scham und Verunsicherung zerstören die Liebe für meiner Stimme. Es vergehen zahlreiche laut- und schlaflose Nächte, ehe ich sie wiederfinde.

Mich neu lieben zu lernen, nähert mich wieder der Musik. Ich spiele eine Hauptrolle in der Produktion „12 Yards – Dein Spiel beginnt“ (2015) von Mable Preach und begleite Hamburger Bands und Künstler*innen als Backgroundsänger. Gesanglich wachse ich an meinen Erfahrungen im Hintergrund und träume insgeheim von der Aufmerksamkeit im Zentrum der Bühne. Ich beschließe Songs auf deutsch zu schreiben und spiele sie im Februar 2020 zum ersten Mal vor Publikum.

Melodien vertonen meine Gefühlswelt. Meine Worte verkörpern ihre Bilder. Einflüsse aus Jazz, R&B, Pop, Gospel und Soul untermalen meine kreativen Gedanken und Gesang verbindet mich mit anderen Menschen. Künstler*innen, wie The Clark Sisters, Mariah Carey und Take 6 prägen meine Musikalität und Faszination für Vocalarrangements. Joy Denalane und Camufingo inspirierten mich deutschsprachige Musik zu machen.

Der Name „FAYIM“ entstand in Gedenken an May Ayim.